Verhalten

Vorwort

Das Verhalten einer Bartagame ist eine Art Körpersprache, wie sie auch wir Menschen kennen. Bei einer Agame kann die Körpersprache sehr viel über ihr Empfinden verraten. Jeder, der eine Pogona hat, sollte sich ein wenig mit der "Sprache" auskennen. Damit dies einfacher wird, habe ich mal die häufigsten dieser Gesten beschrieben. Das Verhalten einer Bartagame kann dadurch sehr interessant werden. Sie hat eindeutige Gesten drauf, die von jeder anderen Bartagame erkannt wird.


Beschreibung: Bartagamen winken aus verschiedenen Gründen. Meistens aber um dem dominanten Tier zu zeigen ich bin unterlegen, also eine Art Unterwerfungsgeste. Dadurch versucht die Pogona Spannungen abzubauen und den Frieden wieder herzustellen oder zu bewahren. Auch konnte ich oft beobachten, dass Bartagamen bei der Jagd nach Grillen oder Heimchen winken, sie stellen sich direkt vor das Opfer und fangen an langsam zu winken um dann mit einem gezielten Sprung die Speise zu ergattern. Sie nehmen auch mit anderen Bartagamen durch das Winken kontakt auf, dies kann sogar über eine größere Entfernung geschehen, da sie gute Augen besitzen.
Diese faszinierende Geste kann selbst überprüft werden, denn manchmal winken Bartagamen zurück, wenn man vor dem Terrarium steht und den Tieren zuwinkt.
Das winken kann unterschiedlich ausfallen, entweder sie winkt nur mit einem Arm, oder abwechselnd mit beiden, bei einem meiner Tiere konnte ich schon beobachten, dass es sich auf einen Ast legt und mit beiden Armen gleichzeitig winkt.

Erscheinungsbild: Der Arm wird mit weit gespreizten Zehen zurückgezogen und geht weit nach außen, dann schließt die Agame mit einer Bewegung nach vorne den Kreis. Dies wird einpaar mal wiederholt.


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Kopfnicken:

Beschreibung: Die Wohl häufigste und am auffälligste Körpersprache bei Bartagamen ist das Kopfnicken.
Mit dem Kopf nicken beide Geschlechter, doch Männchen als dominantere Tiere nicken häufiger als Weibchen! Das Kopfnicken findet immer statt, und nicht nur in der Fortpflanzungszeit. Eine Bartagame nickt um ihren Besitz zu signalisieren, wie Nahrung, Sonnenplatz oder das Territorium. Das Männchen in der Fortpflanzungszeit nickt einem Weibchen zu, um zu zeigen wie groß sein Kopf ist, also wie imposant er ist. Ebenso nickt eine Pogona manchmal, wenn man sich dem Terrarium nähert, als Zeichen, dass man gesehen worden ist.
Ist das Kopfnicken ruckartig und schnell, dann ist die Agame schlecht gelaunt und möchte in Ruhe gelassen werden, oder sie möchte ihr Territorium mit allen Mitteln verteidigen!

Erscheinungsbild: Die Bartagame senkt ihren Kopf und hebt ihn wieder. Wie heftig sie es macht kommt auf die Erregung an, ist sie stark erregt, dann nickt sie sehr heftig, dass der ganze Körper mit wippt.



Augen schließen:

Beschreibung: Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, warum eine Bartagame ihre Augen schließt!
Eine Agame schließt wie jedes andere Tier und auch der Mensch beim Schlafen die Augen. Dies wird zur Entspannung getan.
Etwas anders ist es, wenn man eine Bartagame "streichelt", dann schießt sie auch ihre Augen, allerdings nicht wie eine Katze (eine Katze schließt die Augen, weil es ihr gefällt!), sondern weil es ihr nicht gefällt. Wenn sie dies tut, sollte man sie in Ruhe lassen, dann öffnet sie ihre Augen auch wieder und schaut, ob wieder alles in Ordnung ist.
Manchmal schließen Bartagamen auch ihre Augen, wenn sie krank sind, dazu mehr bei den
Krankheiten!


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Erscheinungsbild: Wie man auf dem Bild gut erkennen kann werden die Augen einfach geschlossen! :-)











Maul geöffnet:

Beschreibung: Eine gesunde Bartagame öffnet ihr Maul meist nur wenn es ihr zu heiß ist (oder sie bedroht wird, doch dazu bei "Maul aufreißen" mehr!).
Bartagamen haben keine Schweißdrüsen um überschüssige Wärme abzugeben. Durch dieses "hecheln" wird die Temperatur im Körper herabgesetzt. Diese Thermoregulierung ist normal, denn Bartagamen verlassen ihren Sonnenplatz nur ungern um ihn nicht an einen "Konkurrenten" zu verlieren, auch wenn an einem anderen Platz die Temperatur niedriger ist.
Wenn das Maul jeden Tag geöffnet ist, dann sollte mal die Temperatur im Terrarium überprüft werden, ist diese in Ordnung, dann ist unsere PogonaKrankheiten!).

vielleicht krank ( Erscheinungsbild: Das Maul wird leicht geöffnet, wenn der Agame nur ein wenig zu warm ist, ist das Maul weit geöffnet, dann ist ihr richtig heiß, dann ist die Zunge auch leicht nach vorne
geschoben.


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Der Bart:

Beschreibung: Der "Bart", das Körperteil der Bartagame, das ihr den Namen gab.
Wenn eine Pogona (Pogon = "Bart") ihr Hautsegel unter dem Kiefer aufstellt und verdunkelt, dann sieht es wirklich so aus, als hätte sie einen Bart. In Wirklichkeit ist das aber keiner. Die Bartagame spreizt ihren Bart, wenn sie andere Bartagamen beeindrucken will, oder verscheuchen will. Auch bei potenziellen Fressfeinden wird der Bart gespreizt, tief schwarz eingefärbt und das Maul aufgerissen. Den Bart aufstellen können beide Geschlechter, doch die Weibchen nicht ganz so intensiv wie die Männchen. Die Männchen machen dies auch um die Weibchen bei der Paarungszeit zu beeindrucken.
Ein voll aufgestellter und schwarzer Bart zeigt, dass eine Pogona besonders aufgeregt ist.

Erscheinungsbild: Es ist leicht zu erkennen ob eine Bartagame den Bart aufstellt, dann sind die Hautsegel unter dem Kiefer nämlich gespannt, und sie verfärben sich dunkel bis tiefschwarz.




Züngeln:

Beschreibung: Das Züngeln bei einer Bartagame könnte man als Geschmackstest beschreiben, denn sie tastet damit die Oberfläche von interessanten Gegenständen ab, um zu wissen, schmeckt das, was ist schon einmal hier gewesen (Artgenossen) und wann. Sie züngelt meist dann, wenn sie neugierig ist oder etwas erkundet, sie nimmt mit dieser kurzen Berührung einige Moleküle des Gegenstandes auf, und führt diese an das Jakobsonsche Organ zur Analyse. Das Jakobsonsche Organ (Vomeronasalorgan im Munddach) gibt zusätzliche Informationen an die Bartagamen, wie Geschmack und Geruch. Zur Analyse langen wenige Femtogramm (1 Femtogramm = ein Milliardstel von einem Millionstel Gramm).
Ein kurzes züngeln bei Artgenossen sagen der Bartagame: "Dich kenn ich schon!" oder "Du bist fremd!". Bartagamen züngeln auch an ihren bekannten Gegenständen, um die Informationen die sie über den Gegenstand wissen zu bestätigen und um zu wissen, war in meiner Abwesenheit jemand anderes hier!
Bei Futter wird auch geprüft: "Kenn ich das?" oder "Das ist mir fremd!", "Schmeckt das überhaupt?" Bei bekanntem Futter wird es nach dem ersten Zungentest gleich gefressen, wenn nicht wird es weiter Analysiert!

Erscheinungsbild: Das Züngeln kann unterschiedlich ausfallen, es kann einfach nur ein kurzer heraus strecken der Zungenspitze sein, dass man sie kaum sieht, manchmal wird einfach nur in der Luft gezüngelt, oder es wird ein Gegenstand analysiert, dann wird die Zunge soweit heraus gestreckt, dass sie den Gegenstand mit der Spitze berührt.

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Abflachen des Körpers:

Beschreibung: Bartagamen sind ja von Natur aus schon flach, doch sie können sich noch viel flacher machen! Da Bartagamen ja sehr wärmehungrig sind, braucht sie viel Sonne um auf "Betriebstemperatur" zu kommen, dazu flacht sie ihren Körper ab um mehr Sonnenstrahlen zu tanken, dabei färbt sie ihren Körper zusätzlich noch dunkel um eine bessere Wirkung zu erzielen. Entdeckt eine Pogona einen Feind, dann flacht sie sich auch ab und drückt sich fest auf den Boden, in der Hoffnung übersehen zu werden. Da dies aber nicht immer funktioniert, stellt sie sich dann auf und dreht sich mit ihrem Körper so, dass der abgeflachte Körper Richtung Feind zeigt, so wirkt sie größer und die Stachel kommen richtig zur Geltung dies hat noch mal eine zusätzliche abschreckende Wirkung.

Erscheinungsbild: Der Körper wird "Flach wie eine Flunder" :-)


 
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