Vorwort
Die meisten Haustiere, die gehalten werden sind Säugetiere, wie Hund und Katze, bei diesen Tieren ist es meist einfacher festzustellen, ob sie krank sind. Hunde können jaulen, Reptilien können dies nicht, deshalb ist es hier nicht so einfach zu erkennen, ob sie krank sind oder nicht. Aus diesem Grund müssen wir unsere Bartagamen regelmäßig beobachten, damit wir anhand der Symptome erkennen, ob sie Hilfe brauchen! Bei einer guten Pflege und richtiger Haltung werden Pogonas so gut wie nie krank, eine gesunde Bartagame erkennt man deshalb am Verhalten. Sie ist aufgeweckt und neugierig, hat keine Hautfalten oder abgestorbene Hautreste, ist kräftig und hat klare Augen, ebenso ist die Nase frei und sie öffnet ihr Maul nur wenn ihr zu heiß wird!
Ich habe hier die häufigsten Krankheiten bei Bartagamen mal dokumentiert, da ich kein Tierarzt bin und ich dieses Wissen auch nur durch lesen habe, ersetzen diese Berichte kein ärztliches Artest, deshalb bei zweifeln zum Tierarzt gehen und die Bartagame untersuchen lassen!
Häutungsprobleme |
Symptome: |
Bei Bartagamen löst sich die alte, abgestorbene Haut dünn und in Fetzen, da sie zu eng für das Tier geworden ist. Bei Problemen mit der Häutung bleiben alte Hautreste am Körper, diese Hautreste haben einen hohen Kontrast zur übrigen Haut, die Reste sind viel heller und matter. Gerade bei Zehen und Schwanzspitzen können dadurch Probleme entstehen (Nekrose).
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Ursachen: |
zu trockene Luft, Vitamin A Mangel, Verletzungen, Milben
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Behandlung: |
Bei zu trockener Luft helfen warme Bäder, die in einer Schüssel (oder ähnlichem) gemacht werden, nicht im Waschbecken, da hier immer Seifenreste vorhanden sind. Nach ein paar Minuten die alte gelöste Haut vorsichtig mit den Fingern abrubbeln. Bei den Zehen in Richtung Kralle rubbeln, bzw. mit einer stumpfen Pinzette vorsichtig in Richtung Kralle die Haut abziehen. Manche Bartagamen genießen das abrubbeln, andere wehren sich vehement. Mit etwas Babyöl kann man die Haut bei alten Verletzungen vorsichtig abrubbeln. Bei Vitamin A Mangel ein Stück frische Karotte anbieten. Bei einem Milbenbefall, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Das Terrarium sollte gründlich gereinigt werden (siehe Milben).
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Vorbeugung: |
Das Terrarium nicht zu trocken lassen, immer eine kleine Schale mit frischem Wasser anbieten, außerdem wenn es zu trocken sein sollte abends mit einem kleinen Blumensprüher Wasser ins Terrarium sprühen.
Die Ernährung umstellen, damit keine Mangelerscheinungen auftreten. Allerdings ist eine zu hohe Vitamin A Zugabe auch nicht gesund.
Um das auftreten von Milben vorzubeugen, ist die regelmäßige Reinigung der Terrariums zwingend notwendig.
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Rachitis |
Symptome: |
Ein sicheres Zeichen für eine vorliegende Rachitis ist die Unfähigkeit der Bartagamen, den Rumpf im hinteren Bereich anzuheben. Im Frühstadium wird das Becken und der Schwanz beim Krabbeln deutlich weniger angehoben. Die Hinterbeine erscheinen beim Bewegungsablauf unkoordiniert. Die Gliedmassen beginnen zu zittern. Wenn man die Bartagame auf den Rücken legt, kann sie sich nicht mehr umdrehen. Ein weiteres Zeichen ist die Biegsamkeit der Ober- und Unterkiefer. Bei Bartagamen sollten sich die Kieferknochen bei Druck stabil anfühlen. Geben sie nach, ist dies ein Zeichen beginnender Knochenerweichung. Spätestens bei Knochenbrüchen OHNE entsprechendes Trauma (Sturz) würde der Tierarzt im Verlauf der Behandlung eine Rachitis diagnostizieren können. Bei Verdacht auf eine bestehende Rachitis sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden.
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Ursachen: |
Kalziummangel, Vitamin D Mangel, keine UV-Bestrahlung
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Behandlung: |
Muss vom Tierarzt schnellstens behandelt werden. Mehr Vitamine und Mineralien dem Futter beigeben (Heimchen bestäuben…) und die UV-Bestrahlung erhöhen.
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Vorbeugung: |
Zunächst einmal sollte das Futter ein ausgewogenes Calcium-Phosphat Verhältnis aufweisen. Wünschenswert wäre ein positives Calcium-Phosphat Verhältnis, also mehr Calcium statt Phosphat. Ebenso sollte eine ausreichende UV-Bestrahlung durch geeignete Leuchtmittel gegeben sein.
Vitaminen und Mineralien
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Nekrose |
Symptome: |
Die Zehen- und Schwanznekrose erkennt man an der schwarzen Verfärbung und des Absterbens des jeweiligen Gliedmaßes. Meistens ist nur die Schwanzspitze betroffen, die dann sehr zerknittert aussieht, bei den Zehen sieht es nicht viel anders aus.
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Ursachen: |
mangelnde Durchblutung der Gliedmaßen (durch unvollständige Häutung abgeschnürt), manchmal auch Bissverletzungen, einklemmen des Schwanzes
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Behandlung: |
Eine durch eine Nekrose befallene Stelle stirbt ab und fällt danach ab, dies sollte aber ein fachkundiger Tierarzt kontrollieren denn im Extremfall ist eine Amputation des abgestorbenen Gewebes durch den Tierarzt notwendig.
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Vorbeugung: |
Man muss immer darauf achten, dass sich die Bartagamen komplett häutet und keine Hautreste an den Gliedmaßen zurückbleiben (Häutungsprobleme).
Bei Streitereien ist es nicht immer vermeidbar, dass sie sich gegenseitig beißen, kommt dies häufiger vor, sollte man sich Gedanken machen an was das liegen kann (ist das Terrarium zu klein, mehrere Männchen im Terrarium oder sind es nur Rangordnungskämpfe!).
Beim unachtsamen schließen der Schiebescheiben ist des Schwanz einer Pogona schnell einmal eingeklemmt, deshalb immer darauf achten, dass nichts zwischen den Scheiben ist. Manchmal klemmen sich Bartagamen auch mal was ein, wenn sie graben und schlecht platzierte Dekosteine (oder ähnliches) auf sie fallen!
Regelmäßige Kontrolle des Schwanzes und der Zehen.
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Unterernährung |
Symptome: |
Wenn eine Bartagame unterernährt ist, dann ist sie zu dünn(!), hat keine Fettreserven im Schwanz mehr und die Oberschenkel sind nicht kräftig!
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Ursachen: |
Durch falsche Haltungsbedingungen fühlt sich die Bartagamen nicht wohl, deshalb frisst sie zu wenig, genauso verhält sie sich auch bei Stress. Manchmal ist die Ursache auch sehr schnell zu finden, sie bekommt einfach zu wenig Nahrung!
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Behandlung: |
Die Haltungsbedingungen optimieren, der Agame eine richtige Behausung mit dem richtigen Klima bieten. Sollte sie unter Stress leiden, der Stressfaktor muss dann minimiert werden. Ein Stressfaktor kann z.B. ein Männchen sein, dass die Bartagame nicht in ruhe lässt, aber auch der Halter selber, indem er die Pogona einfach zu oft aus dem Terrarium holt.
Bei zu wenig angebotenem Futter einfach öfters mal was den Bartagamen geben. Grünfutter sollte eigentlich immer ausreichend im Terrarium vorhanden sein. Da eine magere Pogona viel Futter braucht bieten wir auch ausreichend eiweißhaltiges Futter an.
Sollte sie trotz angebotenem Futter nicht freiwillig fressen muss sie Zwangsernährt werden. Das Futter muss dann sehr vorsichtig ins Maul geschoben werden, bei sehr stark abgemagerten Tieren, kann man zusätzlich auch noch einen Brei aus HN25 von Milupa® den Tieren verabreichten.
Wenn dies alles nichts nützt, sollte das Tier unbedingt dem Tierarzt vorgestellt werden.
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Vorbeugung: |
Immer ausreichend Grünfutter im Terrarium anbieten, bei Jungtieren täglich mehrmals mit Futtertieren füttern, bei älteren Agamen nur alle zwei bis drei Tage Heimchen und Co füttern. Darauf achten, dass nicht mehrere Männchen in einem Terrarium gehalten werden, ebenso die Tiere nicht übermäßig aus dem Terrarium holen. Die Haltungsbedingungen für Bartagamen optimieren.
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Verstopfte Nasenlöcher |
Symptome: |
Wenn eine Bartagame Probleme beim Atmen hat (schwer atmet), dann sind es meistens "nur" verstopfte Nasenlöcher.
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Ursachen: |
Wenn der Sand beim laufen viel Staub aufwirbelt oder sehr fein ist, kann er sich in der Nase festsetzen, oder wenn sich zwei Bartagamen gepaart oder gestritten haben, kann es auch vorkommen, dass eine mit dem Kopf in den Sand gedrückt wird und dabei Sand in die Nase kommt. Manchmal sind es aber auch einfach nur Häutungsreste, die in der Nase festsitzen.
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Behandlung: |
Durch eine regelmäßige Kontrolle der Nasenlöcher können wir eingreifen, sobald die Nasenlöcher verstopft sein sollten. Sand wird vorsichtig mit feuchten Wattestäbchen entfernt, indem man sanft über die Nasenlöcher streicht.
Da sich die Innenseite der Nasenlöcher auch häuten, kann es schon mal vorkommen, dass die "Häutungsschläuche" in der Nase bleiben. Die Pogona müsste nur mal kräftig ausatmen und die Haut wäre weg. Manchmal lässt sich diese Haut einfach aus der Nase ziehen, aber vorsichtig, sollte sie sich nicht gleich lösen, dann muss die Bartagame gebadet werden, danach lassen sich die Häutungsreste mit dem Fingernagel vorsichtig entfernen.
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Vorbeugung: |
Außer einen geeigneten Sand zu verwendet der kaum Staub aufwirbelt, kann man kaum Vorkehrungen treffen, dass dies nicht mehr passiert. Die Paarung und die Rangelei lassen sich nur dann abstellen, wenn man eine Bartagame alleine hält. Gegen die Häutungsreste lässt sich auch nichts unternehmen.
Das einzigste wäre eine regelmäßige Kontrolle.
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