Allgemeines
Das Geschlecht bei Bartagamen ist abhängig von der Inkubationstemperatur. Bei einer "relativ" niedrigen Temperatur von 27°C schlüpfen mehr Weibchen und bei einer Temperatur um die 29°C schlüpfen mehr Männchen. Da manche Züchter lieber eine höhere Temperatur wählen damit die jungen eher Schlüpfen sind mehr Männchen auf dem Markt. Da ist es kein Wunder, dass sobald der Händler weiß es ist ein Weibchen sich der Preis meistens erhöht.
Geschlechterkampf:
Für den Pfleger von Bartagamen ist es von großer Bedeutung, welches Geschlecht die Tiere haben. Schließlich sollten ja nicht mehrere Männchen zusammen gehalten werden. Auch wenn manche Halter sagen, dass sei kein Problem zwei Bartagamenmännchen zusammen zu halten, solange kein Weibchen dabei ist, dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Meine beiden Männer sind zwar von klein an in einem Terrarium gewesen und sie haben sich auch die ganze Zeit vertragen, bis sie ca. 10 Monate alt waren, dann haben sie angefangen sich zu streiten. Wie auf dem Bild rechts zu sehen beisst einer dem anderen in den Nacken um ihn so aus dem eigenen Revier zu vertreiben. Da dies in einem Terrarium nicht möglich ist, müssen sie getrennt werden. Wenn es den Anschein hat, dass sich zwei Männer vertragen, dann ist das eine Fehlinterpretation, dann ist einer von den beiden unterdrückt und zwar vom stärkeren. Manche Männchen verhalten sich einfach wie ein Weibchen, um nicht so als Männchen aufzufallen. Männchen sind revierbildende Tiere und dieses Revier wollen sie verteidigen und jedes andere Männchen vertreiben. Denn in ihrem Habitat sind sie Einzelgänger!
Ein Pärchen wäre eine bessere Besetzung für ein Terrarium. Ebenso vertragen sich zwei Weibchen in der Regel auch. Eine weitere Möglichkeit wäre, ein Männchen mit mehreren Weibern. Diese Kombinationen sind in der Regel problemlos!
Geschlechtsbestimmung
Bei Bartagamen ist es zwar ziemlich einfach, das Geschlecht durch Betrachtung der Schwanzunterseite zu bestimmen, aber leider bei Jungtieren mit einem großen Fragezeichen verbunden. Erkennt man die Wölbungen der Hemipenistaschen, so kann man sich auch bei jungen Tieren ziemlich sicher sein, dass es sich um ein Männchen handelt. ABER: Sieht man keine Wölbung bzw. nur eine trapzeförmige Erhebung, deutet das zwar auf ein Weibchen hin, aber es kann auch schlichtweg sein, dass die Hemipenistaschen beim Männchen noch nicht so ausgeprägt sind oder sich sogar als Weibchen tarnt, wenn es mit einem anderen Männchen gehalten wird. Obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass es sich tatsächlich um ein Weibchen handelt, mit zunehmendem Alter des Tieres steigt, kann man erst 100% sicher sein, wenn die Bartagame Eier gelegt hat.
Trotz allem läßt sich mit folgender Vorgehensweise eine vorsichtige Prognose wagen: Man setzt das Tier vor sich und biegt den Schwanz vorsichtig in Richtung Kopf (Vorsicht: nicht weiter als 90°, sonst könnte was brechen). Hat man nun ein Männchen vor sich, so sollten die beide Wölbungen der Hemipenistaschen oberhalb der Kloake zu sehen sein. In der Mitte ist eine Vertiefung.

Bei einem Weibchen ist entweder alles flach oder aber eine trapezförmige Erhebung direkt über der Kloake zu erkennen.
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